Der Windhagen-Marathon mit 520 Höhenmetern findet Ende Mai im Westerwald statt.
Zusätzlich sind noch Halbmarathon, 10.6 Km, 5 Km und Kindererläufe im Angebot.

Weitere Informationen gibt's unter www.windhagen-marathon.de.

Eindrücke von 2007
Eindrücke von 2009


Hier einige Eindrücke von 2007 :

Die Anreise ist narrensicher:
A 3 Ausfahrt 34 Bad Honnef/Linz, 2x rechts (neeeeiiiiin, wer aus Richtung Köln kommt fährt jetzt nicht wieder auf die A 3 - der nächste Abzweig ist gemeint), im Kreisverkehr rechts, hinter der Brücke rechts auf den Parkplatz (man parkt auf der ICE-Trasse ... OK, dann doch eher darüber), in das nächstgelegene Gebäude rein, Startnummer abholen und anheften, auf einen schönen Lauftag freuen - fertig.

Punkt 9:00 Uhr schickte uns Rennrodelolympiastammgast Schorsch Hackl bei strahlendem Sonnenschein auf die große Runde kreuz und quer durch den Westerwald. Schon hier war klar: das wird ein sehr warmer Tag und das in der Halle aushängende detaillierte Höhenprofil sah vielversprechend aus.

Bis zur ersten Verpflegungsstelle geht es übermutprovozierend hinunter ins Tal und das Teilnehmerfeld kommt gut in Schwung. Der Richtungswechsel in ein Tal das wieder etwas Höhe gewinnen läßt, bietet sich zum Tempowechsel an, denn wer bei Erreichen des ersten Ortsteils von Asbach schon uralt aussah, würde an diesem Tag ernste Probleme bekommen. Das liegt erst bei Km 7. Einen Kilometer weiter verließen uns die, die nur halbe Sachen machen, und wir bogen auf die erste von 2 Extraschleifen ein, die beide Distanzen unterscheiden. Nun geht's auf weiterhin welligem Parcours stetig leicht bergan. Hier lief's noch prächtig und nach Km 17 nahm ich ordentlich Fahrt auf - es geht wieder runter. Keine Angst bei den Schildern "Mückensee" - wir passierten ihn zwar, von Mücken belästigt wurden wir allerdings nicht. Eine steile Rampe in Asbach-Bennau, die daran erinnerte, daß das hier kein Spaziergang ist, markiert ungefähr die Streckenmitte.

Wenn bei Km 28 die A 3 unterquert wird zeigt der Blick auf die hoch über dem Tal verlaufende ICE-Trasse was nun an Höhenmetern zu erwarten ist. Wir erinnern uns: das Auto steht über der Bahnlinie. Diese Warnung darf ernst genommen werden, denn spätestens bei Km 30 ist der leichte Teil des Laufes dann wirklich vorbei. Ein kurzes Flachstück bei Km 34 kann nicht darüber hinwegtäuschen, daß auf diesem Abschnitt der Strecke nicht mit Erholung zu rechnen ist. Die Frage "Wann hört bloß dieser Berg endlich auf?" wird erst spät beantwortet. Jetzt machten sich Kräfteverschleiß und Oberschenkel bemerkbar und ich kam nur noch im 6:30er Trott weiter ... also doch noch eine Art Spaziergang :-)) Die Kameraden waren aber offenbar in einer ähnlichen Lage, denn die, die ich in der Mitte des Kurses überholte, holten mich nicht ein und ich konnte sogar hier noch Plätze gut machen.

Von Km 35 bis 36 kommen die entgegen, die die Antwort - Km 36,5 - auf dieser 2. Extraschleife schon gefunden haben, um Schwung für den Aufstieg von Km 38 zum letzten Verpflegungsstand bei Km 39 zu nehmen. Nachdem ich es ihnen nachgetan hatte hieß es für mich ab hier nur noch:
beißen!

Beim Verpflegungsstand gleich an der Autobahnauffahrt hat man dem Parkplatz schon im Blick und es schien endlich geschafft zu sein, aber der letzte Kilometer vor dem Stadion hätte für meinen Geschmack dann doch nicht mehr bergan führen müssen :-)) Nun musste ich freilich auch wieder ein paar Plätze abgeben.
Die Abschlußrunde im Stadion unter dem Applaus des Publikums entschädigte, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Runde nicht zuviel war - wenn das 42er-Schild richtig positioniert war, dann ja. Na, lieber zuviel als zu wenig. Macht aber nix, falls ich 400 Meter gut haben sollte - am Bärenfels will ich die 42 Km machen, dann zähl' ich das trotzdem in der Marathonstatistik mit ;-)

Warum 6:30er Schnitt und beißen?
Hatte die erste Zwischenzeit bei Km 5 gerade mal 24:10 gezeigt hieß es bremsen. Trotzdem fragte ich mich ab km 10, warum ich Depp hier mit einem 5:15er Tempo rumrenne. Die Antwort war einfach:
die Strecke machte riesig Spaß!

Durch lauschige Täler, an Bächen und saftigen Wiesen vorbei, über die Höhen des Westerwaldes mit schönen Ausblicken, vergingen die Km wie im Fluge. Die Kühe auf den Weiden - mit dem Anblick von Marathonis scheinbar noch nicht so vertraut - schauten uns zu und fragten sich, welche Rindviecher da nun durch die Gegend rennen. Im ersten Viertel konnte man den Läuferwurm sich schön im Zickzack durch die Landschaft winden sehen. Abgesehen von wenigen kurzen Rampen ließ sich alles gut laufen, das letzte Drittel schmerzte halt nur durch den lang anhaltenden Anstieg. Es gibt vorwiegend Waldwege, die teilweise geschottert sind, wobei einige Passagen etwas groberes, lockeres Material aufweisen, sowie etwas Asphalt.


Auch das kann nach 41 Kilometern doch weh tun

Letze Runde ...

... auf dem Platz

Zwischen Sportplatz und Duschen

Zwischen Duschen und Halle

Leider mochte man hier nur "fertige" Ergebnislisten aushängen - provisorische Listen zwischendurch wäre bei den Marathonis sicher gut angekommen. Der Start/Ziel-Ort war gut ausgestattet, die Strecke gut Markiert und gesichert, den diversen Distanzen entsprechend farbig kilometriert. Die Helfer an den Verpflegungsstellen waren gut drauf und gerne zu einem Schwätzchen bereit. Einzig bei Löhe (Km 17) durfte man sich nicht irritieren lassen, dort gab es eine Veranstaltung im Gespannfahren mit eigenen Schildern.
Die Gefahr des Übersehens einer Markierung aufgrund Genusses der Aussicht ließe sich durch eine höhere Teilnehmerzahl minimieren, denn in der zweiten Hälfte war man schonmal etwas allein. Abkürzer brauchen hier nicht hinfahren, die Startnummern wurden an mehreren Stellen notiert.

Fazit:
Ein schöner, abwechslungsreicher Landschaftslauf, den das Streckenprofil im letzten Drittel spannend macht.
Trotz der Notwendigkeit des Beißens bin ich mit meiner 3:55 angesichts der Bedingungen - die 25° und das Streckenprofil - sehr zufrieden.

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Hier einige Eindrücke von 2009 :
Auch diesmal empfing uns Windhagen mit strahlendem Sonnenschein und versprach einen schweißtreibenden Lauf. Trotz vieler schattiger Passagen wurde es recht warm und veranlasste dazu, die Zielzeit etwas defensiver zu kalkulieren.

Die Organisation in und um Forum und Sportplatz war wieder Top, auch wenn mir die kalte Dusche unangenehm war. Der Temperaturunterschied zwischen eisigem Wasser und stark erhitzem Körper war mir halt zu groß.

Aber vor der Erholung liegt die Belastung und die fällt erstmal moderat aus.
Zunächst geht es auf welliger Strecke bergab, auch wenn man bei Km 16 nochmal die Ausgangshöhe erreicht. Es läuft sich locker und entspannt, gibt es doch einiges an Natur zu erleben.
Nach 28 Kilometern erquickenden Landschaftslaufens begann dann der unangenehme Teil.
Die nun anstehenden Höhenmeter sind die Herausforderung dieses Kurses und der Prüfstein der Renneinteilung.
Auch diesmal hätte das Ziel ruhig schon bei Km 39 sein dürfen, aber es ist nunmal Marathon und da hält man die letzten Km durch. Bevor es ins Stadion geht kann noch eine schöne Aussicht und ein sanfter, aber mitunter als schmerzlich empfundener, Anstieg genossen werden.

Auch wenn das Streckenprofil eine harte Nuss ist, sind die Teilnehmerzahlen angesichts der Nähe zu Köln und Bonn doch erschreckend niedrig.


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