Der Weiltalweg Marathon findet im April statt und bietet eine Punkt-zu-Punkt-Strecke.

Weitere Informationen gibt's unter www.weiltalweg-landschaftsmarathon.de.


Hier einige Eindrücke von 2009 :

Nachdem sich bei diversen Begegnungen eine Übereinstimmung der geplanten Aktivitäten ergab, startete eine rheinländische Fahrgemeinschaft am frühen Morgen in Richtung Weilburg. Das Zielgelände in Weilburg war im Routenplaner gut zu finden und wies im Satellitenbild reichlich Platz aus. Eingewiesen wurden wir aber auf ein Parkdeck, oberhalb im Ort gelegen, obwohl die entsprechend abgeteilten Parkflächen direkt am Festzelt noch gähnend leer waren. Na, der Weg war nicht weit. Etliche Busse standen bereit und fuhren bei voller Besetzung auch gleich los - da gab's keine langen Wartezeiten. Schon die Fahrt nach Schmitten/Arnoldshain zeigte uns, was wir erleben würden und sorgte für Vorfreude.
Wer seine Startnummer nicht schon bei der Pastaparty am Vortag abgeholt hatte nahm sie nun in der Sporthalle in Empfang. Nachdem die Oberbekleidung im bereitgestellten Kleiderbeutel zum Rücktransport abgegeben war ging's an den Start.

Nach ein paar leicht ansteigenden Metern neigte sich die Straße schon Talwärts und das Feld sortierte sich etwas, bevor es nach gut einem Kilometer auf einem schmaleren Weg weiterging. Solange hier auf Gruppenbildung verzichtet und das Geschehen ringsum im Augenwinkel beobachtet wird muß es nicht zu Stockungen kommen.

Die Strecke folgte derweil der Weil, wobei meistens das durchs Tal mäandernde Flüßchen in Sichtweite war. Topographisch gab es neben etlichen kleinen Wellen auch ein paar deutlicher spürbare Highlights.
Da wäre zunächst der brutale, gefürchtete Berg bei Km 6, über den hier und da ehrfurchtsvoll getuschelt wurde, der aber nur ein rund 1 Km langes, sanft ansteigendes Stück Landstraße war. Das ließ sich, wie alle Bergaufpassagen, bequem laufen.
Auf der ersten Hälfte war das hilfreiche Gefälle des Kurses noch zu spüren und verleitete zu einem etwas forscheren Schritt. Lediglich ein kurzes Stück bei Km 14 ging recht steil bergab und musste mit Vorsicht genossen werden. In der zweiten Hälfte wurden wir um Km 23 und 25 herum nochmal ein wenig eingebremst, davor es in die recht flache Schlußphase des Rennens ging. Konnte man Anfangs noch gut rollen lassen, wurde es zum Ende deutlich schwerer. Die Wege waren allesamt gut ausgebaut, der Asphaltanteil mäßig.

Eine herrliche Natur in frühlingshaftem, frischem Grün durfte genossen werden und ähnlich kurvenreich wie der Verlauf der Weil schlängelte sich auch die Laufstrecke durch die Landschaft. Mal an Wiesen vorbei, mal im Wald gab's doch recht viel Schatten, der die steigenden Temperaturen nicht zu stark spüren ließ. Hie und da bereicherten Burgruinen (ein Blick über die rechte Schulter beim VP an Km 38 gab z.B. ein schönes Bild) oder liebevoll hergerichtete ehemalige Bahnhofsgebäude das idyllische Bild und das letzte Viertel folgte der ehemaligen Bahntrasse.
In den durchquerten Ortschaften feuerten uns die Einheimischen begeistert an und auch in der Natur gab es immer wieder freundliche Ermunterung, ist es doch ein beliebter Rad- und Wanderweg.
In Weilmünster glaubte ich sogar ein Dorfkino zu sehen. Daß es sowas noch gibt ... also Delirium kann's nicht gewesen sein, denn hier bei Km 30 lief ich nur flott und munter. Ich hatte mich bis daher noch nicht entschlossen, aus einer ohnehin gut werdenden Zeit doch einen Angriff auf die PB zu wagen. Krampfneigungen der Waden auf den letzten Kilometern verhinderten einen flüssigen Laufstil und knapp die Bestmarke, aber da sportlicher Erfolg, tolles Wetter, gute Organisation und schöne Landschaft zusammenkamen, wird mir dieser Weiltalweg-Marathon in angenehmer Erinnerung bleiben. Ein Fazit, das alle Mitglieder unserer kleinen Truppe zogen - alle waren zügig und mit viel Spaß unterwegs und es gab nachher einiges zu erzählen.

Die Teilnehmer der 4er-Staffeln waren mit entsprechenden Schildern behaftet, was Irritationen bei der Tempoeinteilung wirksam verhinderte.
Duschen gab's in Containern im Zielgelände, die trotz teilweise anderslautender Aussagen leider kalt waren, und für den geschotterten Untergrund des Umkleidebereiches empfehlen sich Badelatschen.
Nach einem Verweilen auf dem Gelände mit Lektüre der aushängenden Ergebnislisten lichteten sich bis zum Beginn der Siegerehrungen auch die zwischenzeitlich langen Schlangen an der Cafeteria. Das nun am frühen Nachmittag sommerlich warme Wetter und die gute Auswahl an Speis und Trank gab nunmal keinen Anlaß schnell wieder in die heimischen vier Wände zu verschwinden.

 

Fazit:
Trotz des Gesamtgefälles eine nicht allzu leichte Strecke in schöner Landschft, eine gute Organisation und begeisterte Zuschauer.


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