Der Mutscheid Mountain Man findet im Juni statt und bietet auf 19,4 Kilometern 500 Höhenmeter

Weitere Informationen gibt's unter www.mountain-man-lauf.de.

Eindrücke von 2007
Eindrücke von 2008


Hier einige Eindrücke von 2007 :

Als ich kurz nach dem Rheinsteig-Extremlauf drei Wochen zuvor von dieser neuen Distanz beim Mutscheider Volkslauf las dachte ich: hoffentlich bin ich bis dahin wieder fit. Die Streckendaten waren schließlich verlockend.

Die Veranstaltung im Ort Esch war von Euskirchen aus über die B 51 und L 165 leicht zu finden - am Ortseingang rechts zur Firma EMB, die das Start-Zielgelände bereitstellt und die angrenzenden Wiesen als Parkplätze gemäht hatte. Hier gab's genug Platz, sodaß nächstes Jahr ruhig noch ein paar Teilnehmer mehr kommen können.

Startnummernausgabe und Kuchentheke in den Firmen-Umkleiden (die allerdings keine Duschen beinhalten), auf dem Platz vor dem Werksgebäude Imbißstand, Bierkarussell und das Zieltor. Alles da, alles gemütlich und pünktlich ging's dann los.

Da ein Regenschauer kurz vor unserer Ankunft den Streckenzustand nochmal optimierte blieben die Schuhe nicht sauber. Es wurde, abgesehen von wenigen Asphaltpassagen, auf meist gut ausgebauten Waldwegen gelaufen. Einige Abschnitte waren nicht so stark frequentiert und dadurch etwas trailartig.

Zu Beginn steigt der Kurs an, bis kurz vor Km 1 die Höhe erreicht wird, auf der wir in verschiedenen Phasen des Rennens einige wellige Kilometer laufen werden. Zwischen Km 1,5 und 3 dann der erste Abstieg, der sich wie alle Weiteren Dank vergleichsweise kniefreundlichem Gefälle sehr gut laufen läßt und ordentlich Tempo erzeugt. Dieses Tempo wird nach einem schönen Blick auf die Wiesen des Tals gebremst, wenn rechts in einen Anfangs steilen Trail eingebogen wird. Trailschuhe braucht man hier nicht, weil die Steigung bald moderater wird und bei Km 4,5 wieder die Höhe erreicht, um nochmal ein paar derjenigen Meter zurückzulegen, die wir bei Km 1 gelaufen waren.

Diesmal bleiben wir etwas länger oben, rauschen aber zwischen Km 5,5 und 7,5 wieder in das Tal, das wir zuvor besuchten. Zum nächsten Berg biegen wir dann aber links ab um erneut Höhenmeter zu sammeln, wobei sich bei Km 8,5 ein Blick auf die umliegenden Eifelhöhen öffnet. Der Schwung dieser erbaulichen Aussicht trägt uns weiter hinauf bis Km 10 wo's erneut Abwärts geht.

Ab Km 12 wird's dann ernst.
Ein malerischer, steiler, aber kurzer Hohlweg läutet die Entscheidende Phase des Rennens ein. Hier musste gelächelt werden, denn der Chef Stefan Uedelhoven fotographierte hier persönlich und gab die aktuelle Platzierung bekannt. Bei mir zählte er 14 und am Ende des Hohlweges schob ich mich auf die 13. Position vor.
Von nun an zieht es sich auf welligem Parcour etwa 4 Kilometer vornehmlich bergan und die Zeiten der erholsamen langen Bergabstücke ist vorbei. Als wir bei Km 13,5 wieder die Kreuzung erreichten, die wir bei Km 10,5 passierten, waren bereits die Teilnehmer 11,2-Km-Strecke, die später starten und einige Schlenker des langen Kurses auslassen, dort angekommen. Von nun an hatte man Gesellschaft und konnte im Gegenverkehr seine Laufkameraden grüßen. Ab Km 14, die letzte der 4 Schleifen wurde gerade in Angriff genommen, wurde ich dann auch von der Spitze dieses Laufes überholt. Dank unterschiedlich gefärbter Startnummern gab es dabei keine Irritationen. Auch die Kennzeichnung der Strecken gab mittels zahlreicher Wegweiser, Markierungen und gut platzierten Strecken- und Verpflegungsposten immer klar die Richtung an.

Der Clou des Mutscheid Mountain Man ist Km 16.
Wurde ich nach 15 Kilometern doch langsam etwas müde, gab ein Highlight des Laufes wieder neuen Auftrieb. Hier hat man auch bei hoher Geschwindigkeit reichlich Zeit einen weiten Blick ins Land zu werfen und eine grandiose Aussicht zu genießen.

Die folgenden Wellen auf der Höhe können nochmal weh tun, und nach den ständigen Richtungswechseln zuvor ging's nun fast geradeaus. Den letzten Kilometer hinab zum Ziel nimmt man dann mit Elan - kein Wunder, wird man doch von Cheerleadern empfangen.

Die Duschgelegenheiten sind 3 Km entfernt, also hatten wir einen Kanister Wasser mitgebracht, uns auf dem Parkplatz erfrischt und kamen so zeitig zur Siegerehrung, daß wir erstmal einen Imbiß einnahmen.

Ist der "MMM" nun schwer, oder eher easy?
Mit den noch recht frischen Eindrücken vom Rheinsteig erschien es mir leicht, zumal die Strecke recht flüssig zu laufen ist. Aber es ist eben alles relativ - dieser Lauf ist eine anspruchsvolle Herausforderung und hat seinen eigenen Reiz. Das Streckenprofil bietet Abstiege, die ein hohes Tempo provozieren, das sich bei zuviel Optimismus im letzten Drittel des Kurses bitter rächen kann. Der Hinweis in der Ausschreibung, daß diese Strecke nix für unerfahrene Läufer sei, ist berechtigt.
Vor allem bringt es aber Spaß.

Dieser sorgte schließlich dafür, daß ich's mal ordentlich krachen ließ und Gas gab, auch wenn es einen weiteren Grund dazu gab.
Da nur 3 Läufer der M35 vorangemeldet waren, dachte ich mir, daß es möglich wäre, mein letztes Jahr in dieser Klasse mit einem sonst illusorischen Podiumsplatz zu krönen. Auf dem Treppchen stand ich zuletzt beim Härdlerlauf 2002. Da es trotz Nachmeldemöglichkeit schließlich doch bei den dreien blieb, rettet mich die gute Zeit (1:30:07) und die Platzierung im Gesamtfeld (12. von 43) vor dem Verdacht, den Platz nur mit müdem Jogging abgestaubt zu haben.
Also ein Höhepunkt meiner Karriere :-)

Fazit:
Trotz der Kürze sehr viel Würze.
Ein lohnender Ausflug in die Eifel.


Ein seltener Anblick: ich auf dem Treppchen ... Muttern konnte natürlich wieder ganz nach oben klettern - über 11,2 Km


Hier einige Eindrücke von 2008 :

Nun ist es amtlich: James Bond kann einpacken!
Der hat's nämlich nur zur Doppel-Null gebracht :-))

Mit einer Null mehr als James Bond kann ich ja nicht träge durch die Gegend joggen und so war das Tempo doch nicht ganz so gemütlich, wie ich es mir vorgenommen hatte. Ich ging es defensiv an, ließ es locker rollen, zog zum Schluß noch etwas an. Knapp 4 Minuten langsamer als die Topzeit des Vorjahres hätte ich die M35 gewonnen - aber ich bin jetzt M40er und kam dort nur ins Mittelfeld :-))
Egal, denn die Strecke machte wieder Spaß.

Am "Einstimmungshügel" des ersten Kilometers ordnet sich das Feld und wenn die Wiesen des ersten (und zweiten) Strecken-Tiefpunktes sowie der Ausblick auf die Eifelhöhen am 2. Anstieg genossen sind, gibt es auch eine provisorische Rangfolge. Inwiefern sich diese noch ändert hängt davon ab wie man den 3. Berg bewältigt, denn der Rückweg über den anfangs als flach empfundenen Höhenweg erweist sich nun als minimale, stetige Steigung. Aber als Ermunterung gibt's ja bei Km 16 eine herrliche Aussicht.


[Lizenz an Marathon&mehr, Powerrun]