Maastrichst Mooiste - Sint Pietersbergloop 30km Trail

Weitere Informationen gibt's unter www.sint-pietersbergloop.nl.


Hier einige Eindrücke vom 25.9.2011 :

Kurzentschlossen bin ich mal nach Maastricht rüber, nachdem ich über diesen Lauf gestolpert bin.
Der Austragungsort war mir vom Maasmarathon wohlbekant, bin ich dort doch schon am unübersehbaren Zementwerk vorbeigelaufen. Die Anfahrt war also unproblematisch und in der kleinen Zeltstadt neben dem Betriebsgelände ging's auch gemütlich zu.

Los ging's nach einem kurzen Briefing, das uns zeigte, welchen Schildern wir folgen müssen, mit einer Werksbesichtigung, führten die ersten Km doch durch den Steinbruch.
Schon hier fiel der Blick auf Stolleneingänge, wie man sie hier in allen Berghängen antrifft und im weiteren Verlauf öfter aus der Nähe betrachten konnte. Derart durchlöchert ist der angrenzende Sint Pietersberg, den wir beim ersten mal auf mäßig steilen, breiten Wegen erklommen. Umrundung und Abstieg zeigten dann schon schmalere Wege, die hier zahlreich vorkommen. Das Gebiet um den Berg ist ein Läuferparadies, denn auch im weiteren Verlauf der Strecke sahen wir viele unterschiedlich breite und steile Wege und Pfade.

Schon auf diesem ersten Drittel ging es Böschungen hinab und kleine Treppen hinauf zur Auflockerung. Auch im mittleren Drittel zwischen den beiden Verpflegungsstellen bei Km 11 und 21 wechselten sich Wege, Pfade und meist kurze Trailrampen ab. So viel Natur und Laufspaß macht müde, und ich ließ den Kontakt zu der lockeren Laufgruppe abreißen, die sich zufällig gebildet hatte. Umso angenehmer waren die Km 21-24 entlang der Maas. Ein gutes Stück zum entspannen, obwohl man auch hier nicht die allereinfachste Route genommen hat: rechts herum, die Treppe runter auf den Absatz des Kais, dann zeigte das Schild nach links, ein Kreidepfeil auf dem etwa 1 Meter tiefergelegenen Weg, aber keine weitere Treppe in Sicht - also runterspringen.

Es gab also Stellen, an denen man die Positionierung ernst nehmen musste. Beim Schild in der Linkskurve des Feldwegs, der um ein Waldstück bog, musste man rechtzeitig erkennen, daß der schmale Eingang in den Waldpfad gemeint war - die einzige Stelle, an der meine Müdigkeit zum Verlaufen hätte führen können. Den Vorwegweiser am Laternenmast der Kanalbrücke hab' ich nur zur Erheiterung der Mitstreiter andeutungsweise als Anweisung, über das Geländer zu springen, interpretiert. Üppige Markierung mit meist mehrerern Schildern pro Abzweig gaben aber keine Rätsel auf, ein paar kurze Abschnitte auf den letzten Kilometern sind zuvor schonmal gelaufen worden, aber hier war die Beschilderung inzwischen abgeändert worden - also nicht irritieren lassen.

Das ständige auf und ab auf zumeist Naturwegen kostete schon ordentlich Kraft, bot aber immer wieder herrliche Ausblicke auf Täler, Landsitze, Mühlenteiche, Bunker und Geschützstellungen des Fort D'Eben-Emael, Albertkanal und Maas, ... Gut, daß ich die Kamera nicht mitgenommen hatte, mit Fotostopps wäre der Tag deutlich länger geworden.

Entspannung und Erholung tat also Not bei Km 21-24, denn auch wenn das Zementwerk schon zum Greifen nah war, stand nochmal der Sint Pietersberg bevor.

Erst über einen zünftig ansteigenden, breiten Weg, dann ein witziges Stück, weil wir dort hinauf mussten, wo die entgegenkommenden Kinder nur auf dem Hosenboden heil herunter kamen - also Fallinie, geradewegs den Hang hinauf. Da freut man sich über gutes Profil an den Schuhen und Äste in Reichweite.
Das nur wellige Stück um Km 25 herum mit schönem Ausblick auf den Fluß lud nochmal zum Kräftesammeln ein, dann war Schluß mit Lustig.
Die zweite Hälfte des Aufstiegs bestand, mit kurzen Unterbrechungen, nur noch aus extrem steilen Rampen. An einigen Stellen konnte man sehen, daß es dort einmal eine Treppe gab und was gibt es Schöneres, als sich schon im Endspurt zu wähnen und dann so eine Gemeinheit präsentiert zu bekommen. Maximalpuls bei 6 minuten pro ... 200 Meter :-))
Na, bei den steilen Abhängen ist die GPS-Messung teiweise sicher etwas ungenau, es scheinen in der Summe rund 600-700 Höhenmeter gewesen zu sein, davon rund 10% auf diesem Kilometer zwischen 25,5 und 26,5.
Egal wie die Zahlen genau sind, es tat auf jeden Fall ordentlich weh. Dem Streckenplan auf der Veranstalterwebsite nach ist dieser Teil wohl nachträglich noch erweitert worden, ursprünglich ging's anscheinend nur bis auf 2/3 der Höhe. Gut daß man hier noch etwas mehr geboten hat, denn die Überraschung war gelungen und hat nochmal für Stimmung gesorgt.
Obwohl insgesamt bergab, fielen die letzten Kilometer nun freilich nicht immer leicht, aber nach der letzten kleinen Gemeinheit, in Steinwurfweite des Ziels noch eine leicht ansteigende Schleife von 1 Km laufen zu müssen, war's dann geschafft.

 

Das Ding hat's in sich.
Die Gegend bietet sowieso schon herrliche Landschaft und schöne Pfade, aber der brutale Anstieg kurz vor Schluß war echt klasse.