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Eindrücke von 2002
Eindrücke von 2003
Eindrücke von 2004
Eindrücke von 2005
Weitere Informationen unter www.maasmarathon.com.
Der Regen des Vortages, der mich noch schadenfroh an die Teilnehmer des Rur-Eifel-Cup-Laufes in Landgraaf denken ließ, hat sich an mir gerächt, indem er an diesem Sonntag nicht aufhörte. Bereits auf der Hinfahrt hat's gegossen.
Wer nun denkt wir (meine Vereinskameraden, mein Vater und ich) wären die einzigen, die bekloppt genug sind den Lauf nun auch durchzuziehen, der irrt: das Teilnehmerfeld war beachtlich.
Die für Niederländische Verhältnisse überraschend flache Strecke beginnt mit
einer "Dorfrunde", bevor es mit einem kleinen Schlenker durch die Vororte an die Maas
geht.
Hier präsentieren sich neben schmucken Wohnhäusern alte
Gehöfte, zwischen die moderne Villen gebaut wurden, die aber den architektonischen Stil der
Höfe aufgreifen. Eine hübsche Wohngegend, wenn's nicht gerade regnet.
Wir folgen der Maas auf Uferwegen, meist Verkehrsstraßen, die ganz oder halbseitig gesperrt
sind, d.h. wir laufen meist auf Asphalt, der gelegentlich durch Kopfsteinpflaster unterbrochen
wird.
Es gibt Schleusen, Brücken und kleine Häfen zu sehen und die Landschaft ist
hier sehr schön, vor allem wenn's nicht so regnen würde.
Bei Km 15,5 unerwartet dann plötzlich DER BERG.
Auf ca. 120m steigt die Straße um satte 15m (7m lt. Veranstalter) an, womit wir einen Kanal
erreichen, der höher liegt als die Maas und Schleusen beide verbinden. Der Kanal führt
in einer Kurve durch einen tiefen künstlichen Einschnitt in der Hügelkette neben dem
Flußlauf.
Das Passieren der Belgisch-Niederländischen Grenze läßt sich trotz des
freizügigen Europa doch recht leicht feststellen: hier gibt's einen entsprechend benannte
Bushaltestelle mitten auf der Landstraße - wer da aussteigt, keine Ahnung.
Weiteres Indiz ist das bald darauf folgende Ortschild von Maastricht (Das hilft natürlich nur
denen, die bei der PISA-Studie in Geographie nicht durchgefallen sind), aber spätestens
wenn die Laufstrecke auf dem Radweg fortgesetzt wird ist's klar.
Selbigen mußten wir allerdings gleich wieder verlassen, weil der Regen ihn auf etwa
einem Kilometer Länge unter Wasser gesetzt hatte.
Wir liefen dann auf dem Deich entlang, um unsere Koordination zu trainieren.
Gab es auf den Straßen noch genügend Raum um den Pfützen auszuweichen, war es
hier auf dem schmalen Grat nicht möglich, sodaß die Schrittlänge deutlich variiert
werden mußte. Wenn's halt nicht dauernd geregnet hätte, hatten wir uns nicht so um
trockene Füße bemühen müssen.
Kurz bevor wir die malerische Altstadt von Maastricht durchquerten ließ sich Kindergejohle vernehmen und ich freute mich schon auf Publikum - zu früh, hier waren aufblasbare Fußball-Spiefelder aufgebaut in denen die Jugend Maastrichts ungeachtet des Dauerregens ihre Talente präsentierte.
Wir mußten freilich nicht auf Publikum verzichten, denn die Anwohner waren doch auch
recht wacker und haben es sich nicht nehmen lassen sich mit Schirm und Regencape an die
Straßen zu stellen. Sie lehnten auf der Fensterbank, saßen in den geöffneten
Garagen oder hatten sich irgendwo untergestellt.
Die Straßencafés der Maastrichter Altstadt waren allerdings verwaist, weils so
geregnet hat.
Nach der alten Bausubstanz konnten wir auf dem weg aus Maastricht heraus auch die Neue betrachten, die sich am Ostufer aneinanderreihte, bevor es durch Auenlandschaft zurück nach Visé ging. Auf den diversen Sportplätzen wurde ungeachtet des vom Regen aufgeweichten Bodens ordentlich Fußball gespielt. Bei Km 36 bis 37 und um Km 40 herum geht's nochmal etwas bergan, bevor es die letzten Meter zum Ziel bergab geht.
Na gut, was den Regen angeht, da kann der Veranstalter ja nix dafür und es hat uns auch keiner
gezwungen zu laufen - wir haben uns nicht die gute Laune verderben lassen!
Auch hat der Veranstalter Durchhaltevermögen organisatorischer Art bewiesen: Die an
einigen Punkten zwischen den Verpflegungsstellen eingerichteten Stationen, die Schwämme
zur Erfrischung bereitstellten, waren im Betrieb und wurden auch genutzt - hätte man
vielleicht parallel auch trockene Schwämme zur Entsorgung des Regenwassers reichen
können ?
Die Strecke ist wirklich schön und man kann hier einen prima Landschaftslauf genießen und eventuell auch versuchen eine gute Zeit erreichen.
Diesmal empfing uns Visé mit herrlichem Sonnenschein, wolkenlosem Himmel und entsprechend hohen Temperaturen.
So gab es diesmal mehr Publikum und reichlich musikalische Begleitung von Percusion-Gruppen und Bands entlang der Strecke.
Die Kilometer, die wir nach dem verlassen Maastrichts auf dem perfekten roten Radweg
zurücklegten nannte ein Laufkollege treffend "Die Tartanbahn".
Hier waren dann auch die ersten Hitzeopfer im Fußmarsch anzutreffen, obwohl offenbar
reichlich getrunken wurde, denn der eine oder andere klagte über leergetrunkene
Verpflegungsstellen.
Kein Wunder, daß einige mit dem warmen Wetter Schwierigkeiten hatten, haben wir doch 2 Wochen zuvor in Eupen noch bei Temperaturen um 0-5 Grad gezittert.
Das gute Wetter lockte leider auch mehr Radfahrer an und auch auf die Strecke.
Der Veranstalter bietet die offizielle Begleitung eines Teilnehmer zwischen
Kilometer 13 und 41 an und der Radler wird ebenfalls mit der Startnummer des begleiteten
Teilnehmers ausgestattet.
Auf den letzten 10 Kilometern nahm dann allerdings die "wilde" Fahradbegleitung zu,
was gerade auf den etwas schmalen Passagen gelegentlich läßtig wurde.
Aber die Radler hatten Glück, daß sie mich nicht gefährlich
beläßtigten - ich betrachte mich schließlich als regulären
Marathon-LAUF-Teilnehmer auf einer offiziellen MarathonLAUFstrecke und hätte unter gewissen
Umständen kein Problem gefährdende Radler in den Straßengraben oder den
Stacheldrahtzaun zu bugsieren.
(nur mal so als Tip für die gelegentlich recht penetranten Nebenherfahrer - ich bin ein
lahmer 4h-Läufer, da muß der Nebenmann nicht den Vollprofi markieren und kilometerlang
seinen "Coach" mitschleppen)
Für deutsche Verhältnisse geradezu unfassbar die Chip-Zeitnahme:
Das geht nicht nur ohne Leihgebühr, nein selbst für das Pfand braucht man
kein Geld! Die Hinterlegung des Ausweises genügt.
Die lt. Pressebericht exzellente Website funktioniert allerdings nach wie vor nicht.
Netscape 4 zeigt gar nix, weil eine verlinkte Javascriptdatei nicht vorhanden ist, und im
Internet Explorer funktioniert das Menü links nicht - zumindest ONline, nach dem Abspeichern
klappt es OFFline, aber dann nutzt's ja nix. Ist eben alles unnötig kompliziert
gemacht - da muß man halt mal wieder versuchen die Adressen der einzelnen Seiten aus den
Quellcodes rauszusuchen, wenn man etwas finden will.
Diesmal gab's bei Km 5-7 eine kleine Streckenänderung.
Aufgrund von Bauarbeiten war der Uferweg gesperrt und man lief auf der selben Straße
zurück.
Da ich müde war hatte ich mich hinten angestellt und bin langsam gelaufen.
Daß ich auf der zweiten Hälfte nur noch überholt hatte, war aber nicht meine
schuld - ich hatte ein gleichmäßiges Tempo. Da hatten sich mal wieder einige
übernommen und die strahlende Sonne unterschätzt - na, mir hat's spaß gemacht ;-))
Die Urkunden wurden diesmal auf Wunsch vor Ort ausgedruckt und diesmal funktioniert offenbar auch die Website.
In diesem Jahr wurde die Strecke nochmals geändert.
Der leichte Anstieg zu KM 37 und das Geschlängel durch den Ort bei KM 39 entfallen - nun
geht es geradaus direkt nach Visé.
Die fehlenden Kilometer gibt's in Maastricht.
Hier wird nun praktisch erst der Stadtkern umrundet, mit Blick auf Stadtmauern,
Grünanlagen und Tiergehege, bevor man durch die City läuft.
Ich denke, die Änderung hat sich gelohnt - man sieht viel mehr von Maastricht.
Organisatorisch hat sich in den letzten Jahren auch ein wenig getan.
Anmeldung jetzt nur noch per Vorkasse, Chip-Ausleih gegen Pfand, Startnummernausgabe in einem
Gebäude hinter dem Ziel, Pendelbus zu den Duschen.
Der im vergangenen Jahr eingeführte Halbmarathon startet jetzt nicht mehr in Visé
sondern in Maastricht. Also ein gemeinsames Ziel und keine Irritationen und Geknubbel in einem
gemeinsamen Starterfeld.
Eine Verbesserung für beide Läufe - das Halbmarathonziel in der
Zementfabrik war nicht so nett, beim Marathonstart herrscht mehr Ruhe und Gelassenheit und
die Zuschauer in Visé haben mehr zu sehen.
Auch 2005 war es der erste warme Sommertag des Jahres, allerdingswar es diesmal extrem.
Neben dem wolkenlosen Himmel über fast schattenloser Strecke war es die stehende,
stickige Luft, die den Teilnehmern auf dem Weg nach Maastricht zusetzte. Da konnte der leichte,
kühlende Gegenwind auf dem Rückweg nicht mehr trösten - die Energien waren
verbraucht.
Anscheinend steht Gartenbewässerung in Belgien und in den Niederlanden unter Strafe -
Gartenschläuche scheint es da nicht viele zu geben. Ich habe ganze 3 (Drei) Anwohner
erlebt, die uns eine erfrischende Dusche boten. Zugegeben - bei dem Wetter möchte man nicht
unbedingt stundenlang an der Strecke stehen. Auch ist der Anteil an Ortsdurchquerungen recht
moderat sodaß man nicht mit dem super Service der Duisburger rechnen kann, wie ich ihn 2003
erlebt hatte.
Da sehnte man sich dann doch nach dem Dauerregen von 2002 :-)
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