21.06.2007

Piercing
Eine medizinisch-historisch-antropologische Studie zur Entstehung des Piercing.

Der Hintergrund des Piercing ist in Erkältungskrankheiten und Kolonialisierung zu finden.

Führten einst verschnupfte Europäer im Zuge der Kolonialisierung Erkältungskrankheiten u.a. in den afrikanischen Kontinent ein, stand dessen einheimische Bevölkerung diesen Erregern zunächst schutzlos gegenüber.

Zur Abmilderung der Folgen entwickelte man u.a. eine Maßnahme zum Umgang mit Nasalsekreten. Da Taschentücher unbekannt waren benutzte man kleine Gefäße zur Aufnahme und gelegentlicher Entsorgung der Flüssigkeit. Diese wurden mit einem Bügel bzw. Ring an der Haut der Nasenspitze befestigt.
Diese Praxis wurde entbehrlich als die Menschen begannen Antikörper gegen die Auslöser der Erkrankung zu bilden. Die Gefäße wurden - wie bereits zuvor in Phasen, in denen keine akute Infektion vorlag - entfernt. Die vorhandenen Befestigungseinrichtungen blieben jedoch erhalten und waren inzwischen so vertraut, daß sie nicht als störende Fremdkörper angesehen wurden. Erst viel später entledigte man sich dieser per Okkupation und Improvisation erworbener Kultur.

Afrikareisende nahmen in Unkenntnis des Hintergrundes diese Nasenringe - die, wie wir nun wissenschaftlich nachgewiesen haben, nicht im Zusammenhang mit dem Sklavenhandel stehen - als modische Erscheinung war, trugen sie in die Welt und variierten sie.
Dies war der Ursprung des heute bekannten Piercing.