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Weitere Informationen gibt's auf der Website des PV Triathlon Witten.
Eindrücke von 2008
Eindrücke von 2009
Nee, nee, nee, wat habbich da bloß angestellt!
Dabei fing alles so gemütlich an.
Die Parksituation schien zwar in unmittelbarer Nähe des Start/Ziel-Geländes im
Ortsteil Herbede etwas knapp, aber vor allem für die etwas später ankommenden
Hundefreunde, die dort an der Ruhr eine Insel vorfinden, auf der es gestattet ist, die
Tiere frei laufen zu lassen. Das genießt natürlich einige Beliebtheit. Am
gegenseitigen Ufer war aber nahe der Brücke noch ein weiterer Parkplatz ausgewiesen.
Die rund 70 Marathonis konnten entspannt ihre Startnummer in Empfang und die Strecke unter die
Schuhe nehmen.
Erstmal 10 Km durch die Ruhrauen und am Kemnader See entlang, wo bei Km 5
zweimal die Füße angehoben werden mußten. Die Einfassung eines Gedenksteins am dortigen
Wasserschlösschen bildete eine 15-20cm hohe Schwelle. Wieder an Start/Ziel vorbei ging's
dann die Ruhr hinauf, bis bei Km 15 eine Wendepunktstrecke an einer Bahnlinie entlang die erste
Hälfte komplettierte.
Abgesehen von den minimal ansteigenden Km 11,5 bis 13,5 ließ die Ruhr genug Platz um nicht
an der zwischen Fluß und Hang eingequetschten Straße auf dem Radweg zu laufen.
Ab hier begleiteten uns die später gestarteten Halbmarathonis, die diesen Blinddarm
wegliessen, für ein paar Kilometer.
Begleitet wurden wir bislang wir auch von Spaziergängern, Skatern und Radfahrern, aber es
gab Platz für alle und gegenseitige Rücksicht.
Nachdem auf dieser Reise durchs "Auenland" u.a. ein Denkmal in der Ferne, verschiedene
ältere Bergbau- und Industriegeräte, einige Stollenzugänge und eine Touristisch
aufbereitete Grubenbahn die Sinne erfreute, ging's in die "Wittener Berge".
Zunächst als liebevolle Überzeichnung betrachtet (erhofft) sollte sich dieser Name
als durchaus angemessen erweisen.
Nach 1:51 auf der flachen ersten Hälfte - ich wollte einfach mal versuchen, ob ich ggf. meine
Monschau-Zeit von 3:51 nochmal schaffe oder toppe - richtete ich mich nach 25 Km doch auf ein
etwas moderateres Tempo ein, um in der Schlußphase nicht zu müde zu werden.
Die Markierung der Strecke war im Grunde OK, wenn auch einige zusätzliche Stellen
einen Hinweis hätten vertragen können. Es gab Pfeile auf dem Boden und
Schilder, die die Richtung mit einem Pfeil anzeigten, der kompassnadelmäßig um das
runde Läufersymbol in der Mitte angebracht war.
Eine praktische Sache, war doch schon aus der Pfeilposition die Richtung ersichtlich.
Bei Km 26 war der Pfeil rechts oben, zeigte zwar geradeaus, aber in Blickrichtung auf das
rechterhand leicht in Straßenmitte gerichtete Schild bildete das eine Linie mit der
Straße halbrechts den Berg hinauf. Am Ende des Anstiegs bei etwa 28,5 GPS-Kilometern
stand ich dann neben dem 35er-Schild.
Dummerweise gab's auf diesem Abschnitt keine echten Abzweige, die mich glasklar auf
den Fehler hingewiesen hätten, nur kleine Privatstraßen und Sackgassen, also
Grundstückszufahrten.
Damit war das Rennen in Punkto Zeit natürlich im Eimer und die Stimmung erstmal im Keller:
Sch..., ausgerechnet jemand wie ich, der den Landschaftsgenuß propagiert und animiert,
die Augen offen zu halten und die Umgebung zu betrachten, verläuft sich - PEINLICH!!!
Natürlich gab es auch dort Pfeile auf dem Boden, allerdings weiter links (vielleicht
stand auch gerade ein Auto oder Wanderer darüber?) und das Schild hatte meinen Blick schon
auf den Straßenverlauf nach halbrechts gelenkt.
Tja, tragisches Opfer einer erschöpfungsbedingten optischen Täuschung, oder so :-))
Die verlängerte Distanz stellte natürlich kein Problem dar, aber das hohe
Anfangstempo und die etwa 100 zusätzlichen Höhenmeter
- ich Depp hab' ja praktisch 2x den Hauptanstieg der Strecke bewältigt - ließen nicht
mehr so viele Körner übrig.
So konnte ich die nun waldreiche und hügelige Gegend etwas länger genießen.
Nach der Sonne am noch kühlen Morgen gab's nun viel Schatten, was den Temperaturanstieg
an diesem schönen Tag angenehm milderte und Sonnenbrand vorbeugte.
Bot die erste Hälfte einigen Asphalt und etwas Gesellschaft, dominierte nun Waldboden und
es wurde einsamer. Die Labe bei Km 33 (original) lud zu einem Blick in die Lande ein und
einige Stellen in diesem ständigen Auf und Ab auf den Höhen der Wittener Berge
hatten es durchaus in sich.
Wie die letzte Spitze des Streckenprofils in Vormholz hinauf zu meiner persönlichen
Marathonmarke, an der es den letzten Versorgungspunkt gab. Wir blieben nun erstmal wieder
im Ort und es ging bergab Richtung Ziel.
Allerdings gab's vor dem Zieleinlauf noch eine Schleife auf Teils bereits bekannten Wegen und damit ein Wiedersehen mit den Wittener Ruhrauen und der Ruhr. Dann jedoch durfte man sich an den geräumigen, heißen Duschen laben und die gute Laune hatte sich inzwischen ja auch wieder bei mir eingestellt: ein 25er-Wettkampf mit anschließendem 22-Km-Waldlauf ist doch mal eine interessante Kombination :-)
Fazit:
Ein schöner Lauf, bei dem es einiges zu sehen gibt, mit tückischem Profil aber reizvoll
durch seine unterschiedlichen Hälften.
Wem die 2. Runde am Baldeneysee zu eintönig wird, findet gleich nebenan eine reizvolle
Alternative.
Der Ruhrtal-Marathon in Witten hätte wirklich mehr Teilnehmer auf der Marathon-Strecke
verdient.
An der Strecke kann es nicht liegen, bietet sie doch reichlich Landschaft und Kultur. Die
erste Hälfte mit weitem Blick in den flachen Ruhrauen, die zweite mit Wald und ein paar
Höhenmetern, beides reichlich bespickt mit liebevoll präsentierten Bergbaudenkmälern.
An der Infrastruktur auch nicht, schließlich sind wir bei Firma Lohmann zu Gast -
da passt alles (super Duschen, gute Live-Musik).
Am folgenden Tag in Essen gibt's 2x das selbe Wasser zu sehen, also eher für
Zeitenjäger - Landschaftsläufern empfehle ich Witten.
Vielleicht liegt's auch daran, daß es den Marathonis nach Duschen und Bratwurst merkwürdig vorkommen kann, daß es eine fragwürdige Walking-Siegerehrung zu bestaunen gibt, statt eines Ergebnislistenaushangs der namensgebenden Disziplin. Wie ich erst abends am PC sehen konnte, hätte ich nämlich noch ein Würstchen mehr verzehrt, um meinen Podestplatz einzunehmen. Nach meiner Zählung auf dem Wendepunktabschnitt Km 15-21, der (offenbar doch mehr als eine) Handvoll Eingesammelter und der 10-Jahres-Wertung vermutete ich mich weiter hinten. Unglaublich: die ersten 4 sind in der M50(-59)!
Diesmal verlief ich mich nicht und nutze die Streckenkenntnis um jeden 2. der reichlichen und gut bestückten Verpflegungsposten auszulassen. Zügiger als geplant aber moderat ging's los und das Gesamttempo hat in den Wittener Bergen dann doch nicht gelitten. Daß die es in sich haben, durften jene Teilnehmer erfahren, die ich jenseits der 24 Km-Marke einholte. Bremsen konnte meinen Vortrieb auch die Rennleitung nicht, in dem sie das Safety Car bei Km 28 auf die Piste schickte - als ich den Traktor einholte kam schon die nächste Kreuzung :-)
Eingeholt hatte ich bei Km 31 jene Dame, mit der ich bei Km 10 kurz sprach, aber deren Tempo ich nicht halten konnte und wollte. Nun konnte ich sogar überholen, aber ab der Verpflegungsstelle bei Km 38 liefen wir dann gemeinsam gen Ziel. Wir fühlten uns trotz der zu erwartenden guten Zeit wohl und mir wurde attestiert, gar nicht Scheiße auszusehen. Sehr erbaulich, diese Aussage, für mich als Single. Derart beschwingt wurden die letzten Km noch etwas schneller, zumal für die Kameradin nach einem kleinen Zweikampf bei Km 41 noch der Sprung auf's Podest in der Damenwertung geschafft werden konnte.
Regen gab es eine Stunde vor dem Start und ab dem Mittag. Wer im 4-Stunden-Bereich ankam erlebte einen Lauf bei idealen Bedingungen - mild und trocken.
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