Der Two Oceans Marathon findet jeweils am Ostersamstag in Kapstadt statt und geht über 56 km.

Im Vorfeld ist es wichtig zu wissen, daß eine Qualifikation verlangt wird. Nach dem 1. April des Vorjahres muß ein Marathon (42,195 km) in einer Zeit unter 4:30 gelaufen worden sein; eine Kopie der Urkunde oder Ergebnisliste muß mit der Anmeldung eingereicht werden.

Eindrücke von 1998
Eindrücke von 2001
Reisetip's

Weitere Informationen unter www.twooceansmarathon.org.za.


Hier einige Eindrücke von 1998 :

Vom Start weg trottet man einträchtig nebeneinander her; der Kampf um die beste Startposition bleibt angesichts des langen Weges aus. Nach dem leichten Anstieg nach dem Start geht's dann locker bergab durch die Vororte Kapstadts. Wenn auch das Gefälle minimal ist sollte sich dieser Teil der Strecke als Ursache der späteren Übel erweisen. Mit Erreichen des Indischen Ozeans, der False Bay, gesellt sich nun auch die Sonne zu den bereits zahlreich erschienenen Zuschauern entlang der Strecke. Die Kapstädter müssen schon sehr Laufbegeistert sein um sich an einem Samstag um 6 Uhr früh in den frischen Süd-Ost-Wind zu stellen. Möglicherweise ist es auch die Schadenfreude zu sehen wie sich tausende Verrückte aufmachen diese schwere Strecke in Angriff zu nehmen. Die Stimmung ist also gut, und an jeder der zahlreichen "Feeding Stations" sind die vielen Helfer hochmotiviert.

Hout Bay [7kb]
Der Ort Hout Bay vom Chapmans Peak gesehen (ca. km 34).
Hinter dem Ort liegt die Marathon-Marke.
Hout Bay -"Holz-Bucht"- ist der Platz, an dem das Holz für die
Weinfässer aus Europa angeliefert wurde. Die Eichen wachsen
hier zu schnell, das poröse Holz ist ungeeignet.
Nach etwa der Hälfte des Weges beginnt der Anstieg zum berühmt- berüchtigten Chapmans Peak am Atlantischen Ozean; hier zeigt sich, ob man die Kräfte richtig eingeteilt hat. Allerdings hatte ich keinen Mangel an Kraft zu verzeichnen, vielmehr quälte mich von nun an jener Muskelkater in den Oberschenkeln, den ich mir auf der langen Bergab-Strecke der ersten Hälfte eingehandelt hatte.

Doch damit war ich schließlich nicht allein, und es gab eine Reihe großer Motivationsschübe aufgrund der Startnummer.
Diese wird sowohl vorn als auch auf der Rückseite des Trikots getragen und enthält den Aufdruck "Overseas". Das führt dazu, daß man immer wieder von einheimischen Läufern angesprochen und in ein kurzes Gespräch verwickelt wird. Bei gerade mal 160 Teilnehmern aus Übersee fällt man schon auf, und die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Südafrikaner lässt den Muskelkater eine Weile vergessen. So genießt man also die schöne Aussicht entlang dieser Küstenstraße, und ich passierte die Marathonmarke mit dem ungewohnten Gefühl noch satte 14 km weiterlaufen zu müssen. Nun begann für mich das Abenteuer in die Region jenseits des Marathon vorzudringen. Ich bewältigte tapfer den zweiten Anstieg zum Constantia Nek und trabte guten Mutes die letzten 10 km hinab zum Ziel.

Ziel (1) [15kb] Auf der Zielgeraden sind schließlich alle Schmerzen vergessen, wenn man unter dem Beifall der vielen Zuschauer den Two Oceans Marathon beendet und die wohlverdiente Medaille in Empfang nimmt. (der Muskelkater bleibt allerdings ein paar Tage erhalten, so kann man die Läufer auf der Straße sofort erkennt)

Ziel (2) [9kb] Table Mountain [6kb]

zurück zum Anfang


Hier einige Eindrücke von 2001 :
Vor dem Marafun [8kb]
Auf den Signal Hill
v.l.n.r.: Ursula Wolf, Hubert Wolf,
Konrad Vilvo, Stefan Vilvo, Ursula Vilvo
Diesmal nutzen wir die Gelegenheit und nahmen Freitags am "Marafun" teil.
Hier laufen die, die nicht so fit sind und manche Two Oceans-Teilnehmer machen hier ihren Lockerungslauf. Angeboten werden 2,5 , 5 und 8 Km und die Beteiligung kann auch von unseren beliebtesten Volksläufen kaum erreicht werden. Hier ist richtig was los (obwohl es nix zu gewinnen gibt! ;-) )
Gelaufen wird auf einer Wendepunkt-Strecke, die den letzten Kilometern des 56ers und des 21ers entspricht. Hier kann man schon mal den Zieleinlauf proben.
Bereits zum zweiten mal mußte eine andere Route gelaufen werden, da der Chapmans Peak Drive wegen Beschädigungen durch Erdrutsche immer noch gesperrt ist.

Der 1. Berg, der Ou Kaapse Weg, ist zwar deutlich höher, aber die Steigung ist recht gleichmäßig. Die Aussicht von der Passhöhe auf die Vororte Kapstadts und die False Bay ist fantastisch, die Freude über den bevorstehenden Abstieg wurde allerdings getrübt durch den starken Wind, der hier genau von vorne kam.Trotz des zum Teil starken Gefälles konnten wir uns etwas erholen, bevor einige flache, windstille - und damit warme - Kilometer an der Marathon-Marke vorbei zum 2. Berg führten.

Vorher [8kb]
Nachher [15kb] Wenngleich die Höhe des Constantia Nek nicht erreicht wird, ist die Erleichterung groß, wenn ab Km 50 auch der letzte psychologische Berg überwunden ist. Die letzten 6 Km lassen sich jetzt noch (")locker joggen(").

Die (Zwischen-)Zeiten belegen, daß diese Route weder schwerer noch leichter war, sie bot halt andere Aussichten.

Anlaß zur Belustigung gaben wieder die praktischen Trinkwasser-Beutelchen: beim Versuch sich das kühle Naß auf den Kopf zu schütten sprüht die Fontäne in alle mögliche Richtungen, nur nicht dorthin wo's hin sollte.
An den Verpflegungsständen fallen immer welche auf den Boden, sodaß sich das Wasser mit einem lauten Knall in alle Richtungen verteilt wenn jemand drauftritt.

zurück zum Anfang


Diese und weitere Fotos gibt's auch in GROß (insgesamt 477 kb)


Reisetip's :

Wer der Englischen Sprache (halbwegs) mächtig ist kann eine Reise ans Kap mit einem Mietwagen und Unterstützung eines handelsüblichen Reiseführers problemlos selbst gestalten.

Wir haben den Flug, den Mietwagen und die erste Unterkunft im Reisebüro unseren Vertrauens vorrausgebucht, und haben den weiteren Verlauf der Reise nur grob skizziert. Unterkünfte ließen sich problemlos von Ort zu Ort kurzfristig buchen, wir sind in Hotels und Bed&Breakfast allzeit auf Hilfsbereitschaft gestoßen (Bed&Breakfast gibt's an jeder Ecke).

Das Autofahren (auf der "falschen" Seite) ist nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kein Problem. Da Innerorts 60 km/h erlaubt sind erscheint es gerade in den Großstädten sehr hektisch, aber in ländlichem Gebiet ist es im Vergleich zu Europa geradezu eine Wohltat.
Der Seitenstreifen wird hier (wie es auch bei uns vorgesehen ist!!!) genutzt, um schnellere Fahrzeuge passieren zu lassen - aber Vorsicht: hier sind oft Fußgänger unterwegs, auch auf den entlegensten Landstraßen und den Autobahnen! (hier hält dann auch schon mal ein Bus) Der Überholende bedankt sich oft mit einem kurzen Einschalten des Warnblinklichtes, also nicht erschrecken.
Achtung : der Südafrikanische Autofahrer besitzt in erschreckendem Maße Geduld und Gelassenheit, auch wenn einige bereits das entschlossene und zügige Überholen dahintrödelnder Touristen gelernt haben.
Das Tanken ist nicht nur wegen des preiswerten Benzins eine Freude. Hier bleibt man sitzen, läßt tanken, und die Windschutzscheibe wir auch noch geputzt. Auf Wunsch werden Öl, Wasser und Reifendruck geprüft.

Während man die Touristenattraktionen aus dem Reiseführer ansteuert entdeckt man gelegentlich abseits der Strecke noch das Eine oder Andere das nicht im Führer steht. Auch diese Sehenswürdigkeiten sind oder werden jetzt ausgebaut.

Nach unseren Ausflugsfahrten stärkten wir uns stets in einem der zahlreichen Restaurants. Es gab nie Anlaß zur Kritik (im Gegenteil) und bei Preisen von ca. 20-25 DM inkl. Nachspeise, Getränken, und dem üblichen 10% Trinkgeld (Service ist nicht im Preis enthalten!) wird das Budget sicher nicht überstrapaziert.

Weitere Informationen gibt's bei www.Kapstadt.de; Oingo bietet eine gut strukturierte Suchmaschine.